Die Slowenen
Im österreichischen Bundesland Kärnten leben ca 14.000 Slowenen. Etwa 80.000 leben in der italienischen Region Friaul-Julisch-Venetien (Provinzen Udine, Görz und Triest).
Slawische Gruppen, die sogenannten Alpenslawen, kamen bereits im 6. Jahrhundert durch die Völkerwanderung in die heutigen Gebiete Kärntens und Nordostitaliens. Mit dem Aufkommen der Nationalbewegung im 19. Jahrhundert begann sowohl in Kärnten als auch in Italien die Assimilierung der slowenischen Bevölkerung, weshalb die slowenische Sprache stark in den Hintergrund gerückt wurde. Besonders das faschistische Regime Italiens versuchte durch Verbote der slowenischen Sprache und Kultur die Bevölkerung zu italianisieren. Viele Slowenen schlossen sich anti-faschistischen Untergrundbewegungen an. Mit Ende des Ersten Weltkrieges besetzte der Staat der Slowenen, Kroaten und Serben (SHS-Staat) die slowenischsprachigen Gebiete Österreichs. In der Kärntner Volksabstimmung von 1920 stimmte die Mehrheit der Bevölkerung allerdings dafür, dass Südkärnten bei Österreich verbleiben sollte. Die Provinzen Triest und Görz kamen 1920 zu Italien. Viele der in diesen Provinzen ansässigen Slowenen unterstützten während des 2. Weltkriegs die Jugoslawische Partisanenbewegung und sprachen sich für einen Anschluss an Jugoslawien aus.
Heute wird die slowenischsprachige Minderheit in beiden Staaten durch besondere Bestimmungen und Rechte geschützt, wie z.B das Recht auf zweisprachige topographische Aufschriften, Slowenisch als zusätzliche Amtssprache in bestimmten Gemeinden und Schulunterricht in der Muttersprache. Allerdings variiert die Umsetzung dieser Normen stark und ist im Allgemeinen vom guten Willen der jeweiligen lokalen bzw. provinzialen Verwaltungen abhängig.
Hier finden Sie Informationen zu den Ladinern und den Friulanern.